Die Zeiten und somit viele Dinge in unserer Gesellschaft ändern sich, nur eines nicht, das Verhalten von Konzertbesuchern, sobald sie ein Programmheft in Händen halten.  Am Wochenende durfte ich mich an den Klängen eines Chores und dessen Solisten und einer tollen Sopranistin erfreuen.  Wunderbar gelangen dem Chor Crescendo bis Forte und Decrescendo hin zu einem traumhaften Piano.  Und jetzt bin ich beim Thema.  Piano.  In diesem Falle spreche ich nicht von einem Klavier, sondern von einer Lautstärkenanweisung.  Vom Dirigenten vorgegeben, wurde diese von den Protagonisten auf der Bühne ausnahmslos befolgt, leider aber nicht von einigen Zuhörern im Publikum.  Es ist wie verhext.  Mit Eigentumsnahme eines Programmheftes schwindet bei manchen Menschen das Erinnerungsvermögen.  Wie ist es sonst zu erklären, dass ich im Minutenabstand aus verschiedenen Ecken ungehemmtes Papiergeraschel vernehme?  Mitten im Solo des Tenors auf der Bühne.  Ich fasse es nicht.  Ok, ich verstehe ja, dass man nach dem wiederholten Lesen nicht weiß, wohin mit dem Programmheft, insbesondere, wenn man sich gerne noch ein in Papier eingewickeltes Bonbon in den Mund stecken möchte, ja, doch, ich verstehe das…..