Liebe Leserinnen und Leser,
normalerweise schreibe ich ein paar Zeilen an Weihnachten, die uns lächelnd auf den Besuch der Verwandten und die Festtage einstimmen können, sofern man das möchte. Dieses Jahr fehlten mir nach diesem grausamen Ereignis in Brandenburg die Worte.
Aber so banal es klingt, das Leben geht weiter, die Welt steht nicht still. Heute ist der 2. Weihnachtsfeiertag und im TV läuft unter anderem Don Camillo und Peppone, in Schwarz/Weiß. Was waren das noch Zeiten, als man darüber so herzhaft lachen konnte.
Heute werden Sendungen ausgestrahlt, die zwar bunt sind, aber lediglich zum Fremdschämen einladen. Meine Lachmuskeln werden von "Herr Glööckler sucht das Glück" wirklich nicht beansprucht, eher die Nachricht „RTLZWEI zieht Harald Glööckner den Stecker“. Man stelle es sich vor. Es tut mir leid, aber diese Assoziation war so einladend.
Und da ich gerade beim Thema Fernsehen bin, seit 1952 begrüßten die Tagesschau-Sprecher ihre Zuschauer mit den Worten: „Guten Abend, mein Damen und Herren, ich begrüße Sie zur Tagesschau“. Seit dem 20. November 2024 werden die Damen und Herren weggelassen. Jetzt hört man die Begrüßung „Guten Abend, ich begrüße Sie zur Tagesschau. Wir Damen und Herren werden überhaupt nicht mehr angesprochen. Haben Sie die Änderung bemerkt? Man möchte sich weniger an formeller Schriftsprache orientieren, hatte eine „qualitative“ Zuschauerumfrage gemacht und orientiere sich zunehmend „am gesprochenen Wort“ statt an „formeller Schriftsprache“. Und dafür lässt man die Damen und Herren weg. Irgendwann wird uns Jan Hofer mit „Eh du….begrüßen“ . Kleiner Scherz, Herr Hofer tanzt ja jetzt bei RTL.
Na ja… heute lässt man ja überall etwas weg. Beim Schnitzel mit Pommes und Salat lässt man die Pommes und den Salat erst mal weg und lässt die Beilagen bei Bedarf extra bezahlen. 400 g statt 500 g in gleicher Verpackung zum gestiegenen Preis. In der „einfachen Sprache“ würde man sagen: Verarschung pur! Wie komme ich jetzt auf Bill Kaulitz? Der hatte einen Ski-Unfall und hat sich einen Kapselriss im Daumen zugezogen. Wir alle bedauern das sehr und werden eine Lichterkette bilden. - Aber, liebe Leserinnen und Leser, es gibt auch eine durchaus positiv stimmende Nachricht. Es war zu lesen, dass Ricarda Lang mit ihrem Ehemann vor dem Weihnachtsbaum kuschelt. Das ist doch eine gute Nachricht. Und Kopfkino kann man ja abschalten. Ich wünsche allen Damen und Herren und allen anderen Gruppierungen einen gesunden Rutsch ins Jahr 2025!