Respekt


Alle reden heute über Respekt.  Selbst rund um den Fußballrasen blinkt auf der Bande das Wort „Respekt“ in großen Lettern.  Und dann schmeißen die Fans mit Bierbechern und Feuerzeugen nach den Spielern und verwüsten nach dem Spiel das Stadion.  Ich kann mir nicht helfen, aber bekommt man den Respekt nicht schon als junger Mensch von den Eltern vermittelt?  Respekt vor anderen Menschen und deren Eigentum.  Wobei ich, wenn ich so an meine Kindheit zurückdenke, nicht sicher bin, ob es sich um Respekt oder Angst handelte, was ich und meine Zeitgenossen da vermittelt bekamen.  Manchmal denke ich, es war Letzteres.  Aber sei’s drum, das Resultat war das gleiche, wir haben keine Gegenstände auf Spielfelder geworfen oder anderer Leute Häuser mit zweifelhafter Kunst besprüht.  Und obwohl ich durchaus mit der Zeit gegangen bin, mache ich so etwas auch heute noch nicht.  Ich habe Respekt vor meinen Mitmenschen.  Und deshalb beantworte ich auch alle Emails, die an mich gerichtet sind, ausgenommen SPAMs.  Ich möchte bei dem Schreiberling nicht den Eindruck erwecken, ich würde ihn ignorieren.  Das wäre respektlos.  Übrigens, das erwarte ich auch von Menschen, die ich höflich anschreibe.  Einfach kurz antworten, es tut nicht weh, man muss keine Angst haben, nur Respekt.  – So, und jetzt gehe ich zum Lachyoga und hole mir ein paar Glückshormone.  Vielleicht treffe ich dort Frau Klöckner oder Annalena.  Die beiden haben viel Glück und gut lachen…

(gf032025)