"Geben" und "Nehmen"

Rentennehmer

Wie die meisten von uns hoffentlich als Kind schon gelernt haben, gibt es im Leben ein Geben und ein Nehmen, wobei das Geben bei dessen Ausübung meist ein sehr gutes Gefühl hinterlässt.  Das Nehmen auf der anderen Seite ist für die Geber oft mit einem leicht negativen Gefühl verbunden, da man jemandem etwas wegnimmt.  Ergo, das Wort „Rentennehmer“ suggeriert, dass hier dem Staat oder der Generation X etwas weggenommen wird.  Dem ist aber nicht so.  Weder Rentner noch Rentnerinnen nehmen einem anderen etwas weg.  Sie bekommen zurück, was sie in ihrem Arbeitsleben „gegeben“ haben.  Wenigstens einen Teil davon.  Für's langjährige Arbeiten gab's übrigens keine Prämie.  Aber das nur nebenbei. Ach ja,  das Wort „Rentennehmer“ habe ich im Duden nicht gefunden, Rentenberechtigter schon.

Mit Olaf, meinem ehemaligen Nachbar, habe ich über dieses Thema gesprochen und er sagt, ich sei zu sensibel.  Ganz viele Leute würden sich über „Nehmen“ überhaupt keine Gedanken machen.  Olaf hat vorgeschlagen, dass ich mich zum Lachyoga anmelden soll.  Lachen produziere Glückshormone, sagt er, und die bekämpfen negative Gefühle.  Ich habe geantwortet, dass ich auch ohne Yoga lachen kann.  Dafür sorgt schon Lothar Matthäus.  Sein neuester Spruch:  „Gefühlt hab‘ ich einen Kontakt gesehen“.  …und wenn dazu die Bayern noch zwei Punkte ab“geben“, dann ist meine Welt wieder in Ordnung.